Wenn man sich entschlossen hat zu sanieren – also Ballast abzuwerfen, Klar-Schiff zu machen und eine neue Ordnung einzuführen, dann kann schon dieser Entschluss eine große Erleichterung sein – ein Coolspot. Bitte „rahmen“ und in Erinnerung halten!

Jetzt geht es darum, loszulegen und Fahrt aufzunehmen. Und zwar in zwei verschiedene Orientierungsrichtungen.

In der ersten Richtung orientiert man sich an dem, was weg kann. Was nicht mehr gebraucht wird. Was unter Umständen schon lange mitgeschleppt wurde und Schaden anrichtet.
Dies dann auch umzusetzen, kann schmerzlich sein und vielleicht sogar an einen Sterbeprozess erinnern.

In der zweiten Richtung orientiert man sich an dem, was werden will und auch werden soll. Da hört man dem zu, was die Zukunft zu sagen hat. Man konzentriert sich darauf, etwas anzupacken und dabei andere mitzunehmen.

Sanierung 2: Orientierungsrichtungen
Im Sanierungsfall braucht man von einem deutlich weniger, als man denkt: Erwartungen.
Von etwas anderem braucht man deutlich mehr, als man vermuten könnte: Führen.
Wie spielt das alles zusammen?

Lieber weniger Erwartungen

„Meine Erwartungen sind …“ So beginnen viele Erklärungen, wenn etwas anders werden soll, man aber überhaupt noch nicht weiß, was dieses Andere sein könnte.

Könnte es sein, dass Erwartungen in diesem Fall gar keine Hilfe bieten?

Wenn man genauer hinsieht, könnte man feststellen, dass Erwartungen dem Zukünftigen Grenzen setzen, weil sie bereits vorhergedacht sind.

Ihnen fehlt etwas Entscheidendes: das Einbeziehen von Unbekanntem, das die Zukunft mit sich bringt. Wo bleibt das Leichte, Spielerische, Experimentelle und Kreative, das Erfüllende, das Wundersame?

Da passt eine Vision besser, auch eine Intention oder ein Wunsch, denn diese drei bringen etwas in Bewegung und setzen die nötigen Kräfte frei.

Sie signalisieren, dass ein Entwicklungsweg dran ist und dass man durchaus zuversichtlich sein darf, mit Unbekanntem umgehen zu können. Manchmal können sich sogar ungeahnte Zauberkräfte entfalten.

Orientierung braucht Führen

Wie schon beim ersten Sanierungsabschnitt „Kern und Essenz“ spielt Führen auch bei der Orientierung eine entscheidende Rolle.

Wer, wenn nicht die Führenden, braucht als erstes Orientierung, damit ein Kurs gesetzt werden kann?

Vielleicht kann man es auch umgekehrt sehen: Orientierung kann nicht ankommen, wenn es keine Führenden gibt.

Es gilt, Führungssignale zu empfangen und dann selbst auch Führungssignale zu senden.

Denn auch Führungspersonen müssen sich führen lassen – von Kern und Essenz, von anderen Führungspersonen, von Trends, Notwendigkeiten, Gegebenheiten. In der Organisation, im Team, im Umfeld und auch im eigenen Inneren.

Organisations-Kompass
Führung

Aus der Vielfalt der angebotenen Signale die richtigen auszuwählen, ist eine Führungsaufgabe. Und daraus gemeinsam mit anderen etwas Passendes zu entwickeln, ebenfalls.
Führen könnte heißen: „Ich sehe, dass hier etwas zu tun ist. Ich spüre, dass meine Fähigkeiten gefragt sind. Ich nehme die Aufgabe an und stehe dafür. Man kann sich auf mich verlassen. Ich spüre Sicherheit und biete auch Sicherheit an.“

Wenn das gegeben ist, kann Sanierung starten. Die Orientierung in die eine Richtung und die Orientierung in die andere Richtung bekommen einen Hafen, und es kann losgehen.

Orientierungsrichtung 1: das, was weg kann

Wenn man genau hinsieht, findet man überall – in Natur, Technik, Wissenschaften, in Spirituellem – Tools und Paradigmen, um Unnötiges zu erkennen und in einen anderen Kreislauf zu überführen.

Die erste Orientierungsrichtung sieht also auf Vorhandenes, auf Ressourcen und auf Instandhaltung. Dazu gehören auch Sichtweisen, Haltungen, Praktiken.

Wie identifiziert man das, was nicht mehr gebraucht wird?

Ballast fühlt sich oft tot und schal an. Er kann die Sicherheit gefährden oder den Blick auf Neues zumüllen. Er kann zu Verwahrlosung führen oder auch zu Mangelsituationen und sogar Notfällen.

Ökonomisch betrachtend wird man fragen: „Dient dieses oder jenes einem geschmeidigen Prozess, ist es profitabel und hat es zukünftiges Potenzial?“

Wenn man Lebensorientierung und Lebendigkeit als Maßstab nimmt, fragt man vielleicht: “ Ist es dem Leben zugewandt, führt es menschlich weiter?

Orientierung 1: das, was weg kann

Orientierungsrichtung 2: was will werden?

Die zweite Orientierungsrichtung sieht auf das, was aus Sicht der Zukunft gesehen und berücksichtigt werden will.

Da die Zukunft unbekannt ist, weiß man vieles davon noch nicht. Erfahrungen aus der Vergangenheit können manchmal helfen, oft aber auch schaden.

Diese Orientierungsrichtung kann verwirrend und schwierig sein, weil man wenig weiß und nicht alles im Griff hat. Sie braucht vor allem Beweglichkeit. Spielräume müssen gefunden und geöffnet werden, neue Techniken und Lösungen sind zu entwickeln. Der Weg zu einer neuen Sicherheit ist mit Experimenten gepflastert.

Wenn man aber einmal die glückliche Erfahrung gemacht hat, dass überraschende Erfolge gerade nicht aus Erklärungen und diagnostischem Auseinandernehmen entstehen, kann man Vertrauen und Zuversicht entwickeln.

Diese Orientierungsrichtung erschließt die erstaunliche Energie von Vision und Intention. Sie arbeitet mit großen Zielen, mit Träumen, mit Team-Kultur, mit dem WIR einer Organisation.

„Eigentlich“ müsste diese Orientierungsrichtung in jedes Arbeiten mit Veränderungen und Konflikten einfließen.

Orientierungsrichtung 2: was will werden?

Orientierungsrichtung 2 lebendig machen & halten

Orientierungsrichtung 2 lebendig machen und halten

Beim Sanieren verliert man oft die zweite Orientierungsrichtung aus den Augen. Obwohl gerade sie mit dem Neuen – Frischen – Freudigen aufgeladen ist. Sie stellt etwas in Aussicht – sie verspricht etwas. Der Alltagsersatz: Führungs-kräfte treten vor die Belegschaft und fordern „harten Einsatz“ und „volles Engagement“ von allen.

Wie könnte es gelingen, den Spirit/den Zauber/das Wundersame, das in den Zielen steckt, bereits in den Entwicklungsweg einzubauen?

Man könnte Arbeits- und Meeting-Formen pflegen, die Führen und Zusammenarbeiten erlebbar machen.

Man könnte der Macht, den Verantwortungen und dem Engagement der Einzelnen spürbare Aufmerksamkeit und Bedeutung geben.

Man könnte die Kräfte, die in Konflikten und Spannungen stecken, immer wieder für alle Beteiligten nutzbar machen – siehe Coolspot-Management®.

Man könnte eine Team- und Führungskultur pflegen, in der immer Raum für diese besonderen Spielregeln der zweiten Orientierungsrichtung ist.

Dann ist Resonanz ein wichtiger Faktor und Sich-führen-lassen ein wichtiges Element. Und Neugier und Offenheit gehören zur Grundausstattung.