Traum-Erfolg #1: das Einfachste von der Welt

Newsletter  |  April 2019

Im Rahmen der WIR-Prozesse, mit denen wir uns dieses Jahr beschäftigen, stellt sich ziemlich schnell die Frage: Was funktioniert besonders gut, wenn ein Team aus einem Status quo in einen „besseren“ Status hineinwachsen möchte? Um besser mit Konflikten umzugehen? Um ein besser spürbares Gefühl von Zusammenhalt und gegenseitigem Vertrauen zu bekommen? Um Aufgaben, die unmöglich erscheinen, kreativer zu lösen?

Wir haben etwas sehr Überraschendes gefunden: im Traum-Modus arbeiten. Man kann sich, bevor es ans „bessere“ Organisieren und Strukturieren geht, mit der Frage beschäftigen: welche Träume stecken in dem Wunsch nach mehr WIR, den ein Team, eine Organisation oder eine Führungsperson äußert?

Es gibt viele Facetten dieses Traums: sich am richtigen Platz zu fühlen, wirksam zu sein, sich auf andere verlassen zu können, sich gegenseitig zu vertrauen, sich zeigen zu können, gehört zu werden …

Diese Träume und Sehnsüchte zu zu äußern, sie ernst zu nehmen und ihnen Raum zu geben, kann der erste Schritt zu einem lebendigeren WIR sein.

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Das Einfachste von der Welt

Antike Heldinnen und Helden befragten in besonderen Momenten eine weise Instanz oder ein Orakel. Um eine schwierige Situation zu lösen, etwas über zukünftige Aussichten zu erfahren, in großer Ungewissheit ein wenig Orientierung zu finden.
Heutige Heldinnen und Helden aus Politik und Wirtschaft befragen mit der gleichen Absicht Institute oder kluge Spezialisten.
Manchmal könnte es aber auch einfacher und sicherer sein, selbst wirklich sehen, hören und spüren zu können. Dann könnte man wahrnehmen, was als Zukünftiges in der Luft liegt. Was sozusagen in die Gegenwart „eingerollt“ ist und plötzlich auftaucht. Hinweise darauf, was dran ist und was werden will.
Dann könnte man so handeln, dass man „einfach“ das tut, was dran ist.

Das Einfachste ist nicht einfach, wenn man es nicht kann

Blöderweise kommt man an dieses „Eingerollte“ meistens nicht dran, weil man es in dem Moment, in dem es plötzlich auftaucht, nicht wahrnimmt. Eingespielte Muster drücken die flüchtigen Signale weg: „was ich nicht weiß und nicht verstehe, kann gar nicht sein“. Das funktioniert sogar recht gut – so lange alles gut und nach Wunsch und Plan läuft. Aber irgendwann, wenn es nicht mehr gut läuft, hilft auch das Wegdrücken nicht mehr.

Die Signale, die auf Zukünftiges hinweisen, entsprechen nicht dem, was man sich bereits erschlossen hat oder durch Extrapolation ermitteln kann. Sie folgen einer Logik, die man nicht kennt, nicht versteht und nicht einmal für logisch hält. (Deshalb erscheinen die Orakel der alten Geschichten zu Beginn so seltsam und erst am Ende der Geschichte so klar.)

Traum-Modus kann eigentlich jede und jeder

Wenn man geschmeidiger oder zukunftsfähiger agieren möchte, könnte man sich den Zugang zu dieser anderen Logik erschließen. Man findet ihn in den Träumen, einem anderen natürlichen Modus von Bewusstsein. Diesen Zugang mit Alkohol oder Drogen zu finden, ist sogar relativ verbreitet, führt aber selten zu brauchbaren Erkenntnissen für das konsensreale Leben.
Stattdessen kann man sich zum Beispiel von der Natur inspirieren lassen. Man kann beim Zuhören einem anderen Pfad des Wissenwollens folgen und dann auch andere Antworten bekommen. Man kann in nächtlichen Träumen und auch in Wachträumen Signale finden. Man kann Kunst auf sich wirken lassen – Musik, Filme, Bücher, Bilder intensiv erleben und daraus Impulse empfangen. Man wird herausfinden, was individuell am besten funktioniert, um immer mehr“Eingerolltes“ wahrnehmen zu können und ihm zu folgen.

Traum-Modus und Erfolg

Im Traum-Modus passiert das „es“ spielerisch. Es gibt Elemente, die sich „irgendwie“ melden, wiederholen, Verbindungen schaffen oder auch trennen. Man sieht, hört, spürtund erlebt anders. Und bewegt sich (mit traumwandlerischer Sicherheit) auf eine Weise fort, die vielleicht verrückt erscheint. Und erreicht etwas, das sich nicht erklären lässt.
Vielleicht wird man irgendwann finden, der Traum-Modus sei ideal, um mit Konflikten, Spannungen, Ungelöstem und Unvermögen umzugehen. Weil im Traum-Modus alle Positionen eingenommen; ausgedrückt und gehört werden können, ohne Schaden anzurichten. Manche wird man passend finden, andere nicht. Man wird Erkenntnisse gewinnen, die sich aus dem Traum-Modus mitnehmen und in den Alltag einbauen lassen – erfrischend, wertvoll und manchmal sogar genial. Traum-Erfolge eben, mit denen man auch andere erreicht, und zwar im Alltag, nicht im Traum. Im Ergebnis könnte das zum Beispiel zu einem besseren WIR-Gefühl führen.