Zaubern mit Facilitator: oft vermisst, viel gebraucht …

Newsletter  |  Juli 2019

Was fällt Ihnen zum Begriff „Facilitator“ ein? Als wir einer Runde von Kolleginnen und Kollegen diese Frage stellten, kamen vielfältige Antworten: Anglizismus; Erleichterer; Ermöglicher; ein fürchterliches Wort; mir eigentlich egal …

Facilitator (und natürlich auch Facilitatorin) ist eine Schlüsselposition mit weitreichender Wirkung für die Entfaltung von Potenzialen. Prinzipiell kann jede oder jeder diese Position einnehmen, die oder der sich in den Dienst eines (Lösungs-)Prozesses stellt – ohne allerdings im Feuer dieses Prozesses eigene Eisen schmieden zu wollen. Das ist zentral.
Meist wird diese Position von Externen übernommen, aber auch jemand Internes kann sie einnehmen. Das ist anspruchsvoller, aber durchaus möglich, wenn die Beteiligten es mittragen.
Teams stärken durch Facilitation
Es ist eine sehr herausfordernde Position, die zugleich große Bescheidenheit verlangt. Ein Facilitator ist so etwas wie ein Prozesswerkzeug auf zwei Beinen.

Zaubern mit Facilitator: oft vermisst, viel gebraucht…

Vielleicht haben Sie Erfahrung mit Konfliktlösungen, die auf halbem Weg plötzlich für fertig erklärt werden, obwohl noch vieles offen ist?
Vielleicht erleben Sie manchmal, dass administrative Sachlösungen angeboten werden, wo eigentlich menschliche Zuwendung gebraucht wird?
Vielleicht haben Sie manchmal den Verdacht, dass es eigentlich um etwas ganz anderes geht als das, worüber gerade gestritten wird?
Vielleicht sähen Sie manchmal gern mehr Intuition, Spirit und Prozess-Flow am Werk, wenn das Denken in Strukturen alles zu ersticken scheint?
Wenn irgendetwas davon auf Sie zutrifft, könnte Facilitation Ihnen dazu verhelfen, andere und bessere Erfahrungen zu machen – und vor allem schneller zu werden.

Allparteilichkeit

Wir kehren gerade zurück von einer fünftägigen Konferenz über Träume – ja, so etwas gibt es. Dort haben wir vor allem gelernt, dass Träumen noch viel wichtiger ist, als wir bisher dachten. Unser Verständnis von Facilitation wurde dadurch um eine Facette bereichert.
Wer träumt, kann im Traum jede Position einnehmen und aus ihr eine Lösung entwickeln. Das zeichnet den Traummodus aus. Im übertragenen Sinn tut ein Facilitator etwas sehr Ähnliches:
Er/sie sorgt dafür, dass alle im (Konflikt-)Feld wirkenden Positionen zum Ausdruck kommen können: Zustimmung & Widerspruch, Sachzwänge & Emotionen, Zahlen & Träume, Lautes & Leises, Dominantes & Marginalisiertes, Befürchtetes & Erhofftes, Mainstream & Exotisches, Anfang & Ende.
Facilitation gibt die nötige Sicherheit, damit solche Vielfalt wirken kann, denn Facilitation ist allparteilich. Für einen Facilitator sind alle Positionen gleichwertig, und er/sie kann jede Position auch selbst einnehmen, um sie im Prozessgeschehen zu verstärken oder zu verdeutlichen. Lösungen, die aus dem Zusammenspiel aller Positionen hervorgehen, können eine ähnliche Macht entfalten wie das Arbeiten mit Träumen. Sie erlauben Transformation, fokussieren und bringen neue Energie für den Alltag.

Beziehungen im Fokus

Facilitation erleichtert das Miteinander, denn sie wendet sich über Zahlen, Daten und Fakten hinaus auch den beteiligten Menschen zu. Wie sehen die ihre Beziehungen untereinander? Worüber streiten sie? Auf welche Weise bringen sie Unbehagen zum Ausdruck? Wie können sie aus ihren Verstecken hervorkommen und zeigen, wer sie wirklich sind und was sie können? Wie lassen sich  Kommunikationsräume öffnen?

Coolspot-Management®

Ein abgewürgter oder abgebrochener Lösungsprozess lässt wichtige Fragen offen. Das zerstört Hoffnungen und macht aus Beteiligten Betroffene. Es lädt zu Opferhaltung, Passivität und Widerstand ein. Konflikte schwelen weiter und breiten sich aus. Abläufe können sich dadurch extrem verlangsamen. Facilitation erleichtert nachhaltige und robuste Lösungen auf der Basis von Coolspots, die für alle spürbar sind. Das bringt tragfähige Kohäsion und weckt die Zuversicht, dass man auch den nächsten Schritt gemeinsam schaffen kann.

Kreativität

Facilitation ermöglicht Lösungen, die vorher nicht hätten erdacht werden können. Sie generiert einen offenen Prozess, in dem besonders auch die notwendigen künstlerisch-transformativen Kräfte zum Zuge kommen: Es kann aussehen wie Zauberei, wenn Dinge, die überhaupt nicht zusammen zu passen scheinen, plötzlich zusammen etwas

Sinnvolles und Tragfähiges ergeben. Das macht Spaß. Spirit wirkt, und Essentielles passiert. Zur richtigen Zeit und am richtigen Ort geschieht etwas, das wirklich dran ist.

Das, worum es wirklich geht

Facilitation erleichtert es, mit Ungesagtem und Unsagbarem so umzugehen, dass es zum Ausdruck kommen kann und für die Beteiligten spürbar wird. Zuhören ist dabei ein Erfolgsfaktor. Das kann sehr bewegend und berührend sein. Und Energie, die in Tabus gebunden war, steht dann endlich für das zur Verfügung, was wirklich dran ist. Das macht schnell. Und zukunftsfähig.