Organi­sations-Kompass

Mit dem arbeiten, was wirklich in einem Team oder einer Organisation steckt

Wie so oft beginnt es damit, dass etwas nicht funktioniert: Man will klare Sicht in einem Team/einer Organisation, aber stattdessen wird es immer unklarer. Alles scheint auf einmal da zu sein, oder wo auch immer man beginnt, meldet sich schon das nächste, das berücksichtigt werden will. Obwohl man doch nur eine Sehnsucht hat:  dass alles einfach & reibungslos & glatt laufen möge.

In solchen Situationen ist schnell der Ruf nach mehr Struktur, neuen Regeln, neuen Vorschriften, neuen Kontrollen zu hören. Auf dass alles härter, enger und unbeweglicher werde.

Wenn man der Weisheit des Organisations-Kompass folgt, hört man etwas anderes. Einen Ruf, der zur Nutzung der wirklichen Möglichkeiten einlädt, die in dem Team/der Organisation stecken.

Sinn & Zweck

1. Sinn

In jedem Team/jeder Organisation gibt es einen essentiellen Kern, der ausdrückt, <wozu es uns wirklich gibt>.  Dieser Sinn & Zweck ist eine Quelle für Orientierung, Inspiration und Lebendigkeit. Im Alltag drückt sich Sinn & Zweck in den Handlungsfeldern Führung, Orientierung, Gemeinschaft und Strukturen aus. Es empfiehlt sich, eine individuell passende Formulierung zu finden, die Sinn & Zweck – also das <wozu es uns wirklich gibt> – ausdrückt.

Führung

2. Führung

In diesem Handlungsfeld geht es ganz fokussiert um die Aspekte, die mit Führung zusammenhängen. Also, wer und wie und mit welchen Werten & Prinzipien die Führung übernimmt. Da wird auch dem persönlichen Stil und den individuellen Qualitäen einer Führungsperson oder eines Gremiums Bedeutung gegeben. Nehmen die Beteiligten ihre Positionen wirklich ein? Sind die Führungspositionen wirklich balanciert angelegt? Bleiben Positionen chronisch leer oder werden nur vorübergehend besetzt?

Wenn die Führung aus dem Lot ist, sollte das auch in der Führung geheilt werden. Sonst können sich Disbalancen an Stellen manifestieren, an denen eine Veränderung nicht geleistet werden kann.

3. Orientierung

Um erfolgsorientiert zu handeln, braucht es immer eine Orientierung „nach vorn“, in Bezug auf Zukunft und Unbekanntes.

Es gibt Phasen, in denen Orientierung nicht möglich ist. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man auch diese Phasen kreativ nutzen.

Orientierung ist Sehen, um sich weiterzubewegen. Dieses Sehen kann sehr unterschiedlicher Natur sein:

  • Vision
  • Wünsche
  • Intentionen
  • Strategie
  • Ziele

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4. Gemeinschaft

Das Handlungsfeld Gemeinschaft umfasst alle, die in irgendeiner Weise beteiligt sind. In der Regel sind das deutlich mehr, als man annimmt und vielleicht auch mehr, als man gern hätte. Sie alle gehören ins Boot, wenn man mit den Möglichkeiten arbeiten will, die tatsächlich zur Verfügung stehen.

Ebenso gibt es auch eine Reihe von Akteuren, die gerade nicht zu „Gemeinschaft“ gehören, sondern zu „Umfeld“ gehören. Saubere Grenzen sind hier sehr wichtig.

Das Arbeiten im Handlungsfeld Gemeinschaft hat viel mit gelingender Kommunikation und Bewusstsein für gutes Zusammenarbeiten zu tun.

Gemeinschaft zu generieren und lebendig zu halten, ist eine Kunst, dabei auch mal zu scheitern, keine Schwäche. Eine Schwäche wäre es, Beteiligte auszuschließen oder das Empfinden dafür abzuschalten, dass eine Gemeinschaft mitspielt.

befreiende Strukturen

5. Strukturen

Das Festlegen und Pflegen von Strukturen, Abläufen und Prozessen dient der Arbeitsfähigkeit eines Teams/einer Organisation. Wenn es gut läuft, fördern sie

  • robuste Handlungsfähigkeit
  • lebendige Kreativität
  • wirksame Transformationsfähigkeit
  • Achten von Gleichwertigkeit
  • Ermöglichen von Coolspots

Wenn das der Fall ist, wirken Strukturen sicher und befreiend zugleich.

 

Der Organisations-Kompass funktioniert immer

Er erlaubt eine saubere, klare, situations-angepasste Herangehensweise, um mit sehr unterschiedlichen Aspekten in Teams und Organisationen zu arbeiten. Man kann in der Mitte, bei Sinn & Zweck beginnend, im Uhrzeigersinn eine Runde drehen. So lassen sich Ist-Werte ermitteln und Wunsch-Werte entwickeln.

Oft gibt es völlig neue Perspektiven, wenn man sich in bestimmten Alltagssituationen fragt „in welchem Handlungsfeld sind wir gerade aktiv?“ Und als nächstes: „haben wir schon die notwendigen Voraussetzungen in den Handlungsfeldern geschaffen, die dem vorausgehen?“

 

 

P.S: Der Organisationskompass als Tool orientiert sich an dem Medizinrad-Paradigma, das es in verschiedenen archaischen Kulturen in sehr unterschiedlichen Ausprägungen gibt. In der deutschsprachigen Gruppe des Genuine Contact Programms wurde der Begriff „Organisationskompass“ entwickelt und gern verwendet.